R a f f
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Vor über zweieinhalb Jahren, im Jänner 2022, wurde ich über die Besitzerin des Großvaters meiner Swift auf Raff aufmerksam gemacht. Sie half bei der Ausbildung von ihm, da es für Raffs Besitzerin ihr erster Border Collie war und konnte ihn daher sehr gut beurteilen. Ich war auf der Suche nach Sweep Verwandtschaft und Raffs Pedigree fand ich gleich spannend. Sie schickte mir 2 Videos von Raff als Junghund. Eines zeigte Raff das erste Mal im Stall beim Training in der Enge. Das zweite Video zeigte den noch sehr unerfahrenen Raff mit eineinhalb Jahren beim Lift auf einem Trial (Hüte-Wettbewerb) mit äußerst schwergängigen und stark hinterfragenden kräftigen Schafen. Sie schrieb, dass einige Hunde damals das Feld räumen mussten, weil sie es nicht schafften diese Schafe zu liften (also anzubewegen). Am Video sieht man Raff nach dem Outrun bereit für den Lift und Schafe, die sich alle konkret gegen den Hund stellen und zwar fest am Boden stehend, deutlich hinterfragend. Man hört die Pfiffe fürs Vorwärts und sieht Raff die Unerfahrenheit an. Bis dahin kannte er diesen Typ Schaf noch nicht. Und obwohl Raff von einem der Schafe sofort attackiert wurde, gab er nicht auf und verlor auch nicht die Nerven (wie es so mancher junger Hund tun würde), sondern blieb dran, bis sich alle außer das letze Schaf in Richtung gewollter Fetch-Linie umdrehten und losgingen. Das letzte Schaf wurde von Raff unbeirrt Kopf an Kopf einige Schritte rückwärts geschoben, bis sich endlich auch dieses drehte und er die Gruppe seiner Handlerin bringen konnte. Die beiden konnten diesen Lauf erfolgreich beenden. Diese beiden Videos waren nur kurz, aber ich hatte sofort Sympathie für ihn und behielt ihn mir seither im Hinterkopf.
In der Zwischenzeit hatte ich Kontakt mit einer meiner Welpenabnehmerinnen aus Deutschland, die aus ihrem Rüden von meinem A-Wurf eine Tochter behalten hat, und für die Weiterzucht an möglichen Deckrüden interessiert war. Ich erzählte ihr von Raff und tatsächlich kam es so zu seinem ersten Wurf. Die Welpen sind nun einige Monate alt und zeigen sich freundlich, sozial und unkompliziert bzw. bis dato gesundheitlich unauffällig. Auch am Vieh sind sie interessiert, aber noch roh. Ich selbst habe Raff ebenfalls nicht vergessen, welcher sich seit 2022 enorm entwickelt hat und mittlerweile in der offenen Trialklasse startet. Es ist nicht immer selbstverständlich, dass man als Anfänger mit seinem ersten Border Collie bereits in die offene Klasse aufsteigt und nicht nur das, die beiden hatten sich als Team sogar auf der niederländischen Meisterschaft für das Double Gather Finale qualifiziert. Und gerade vor ein paar Tagen erhielt ich die Nachricht, dass sie sich erneut mit einem Top Score von 96 Punkten auf einem Qualifikationstrial unter einem sehr starken Starterfeld behaupten konnten. Es freut mich zu sehen, wie sie sich als Team entwickeln und immer weiter steigern und zeugt auch von den Qualitäten des Hundes.
Raff lebt mit einem weiteren Rüden im Haus und versteht sich mit diesem sehr gut. Er begleitet seine Besitzerin zur Arbeit in eine Schule für gehörlose und mental beeinträchtigte Kinder und wie auch Swift liebt er die Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten und fordert diese auch gerne ein. Raff ist im Alltag ein angenehmer Begleiter und hat ein ausgeglichenes Gemüt. Am Vieh kann Raff auch Herden von über 300 Stück arbeiten. Er zeigt sehr gutes Gefühl für seine Schafe und beweist unter gewissen Druck der Schafe Mut. Er hat eine gute Art im Umgang mit Schafen mit üblicherweise weichen Bewegungsabläufen, überladet sie nicht mit seiner Präsenz und ist anpassungsfähig. Im Handling ist er laut seiner Besitzerin kein Roboter oder bloßer Empfehlsempfänger, aber in der Regel einfach ansprechbar. Ein guter Zuhörer, der einem nicht im Stich lässt, mit viel "will to Please".
Ich denke, Raff könnte gut zu meiner Swift passen. Seine Mutter Flo ist mittlerweile 11 Jahre alt und arbeitet immer noch gerne auf einem deutschen Betrieb mit Fleischschafen. Ihre Nachzucht schien generell einfach zu führen und auszubilden sein. Sie wurden mir von der Züchterin als sehr natürliche Arbeitshunde beschrieben, die ihren Menschen gerne gefallen möchten. Der Vater von Raff, Tweeddale Buzz, ist gut dafür geeignet, hinterfragende oder schwergängige Schafe in den Pferch, den Hänger oder sonst wo hin zu transportieren - ohne nachzugeben. Ob ausgewachsene Zuchtböcke oder frische Mütter mit ihren Lämmern, es gibt zahlreiche Videos, die ihn dabei zeigen. Dies benötigt Ausdauer, Mut und top Nerven. Buzz nutzt auch seinen Griff, wenn es zum Beispiel zur Abwehr einer Attacke notwendig wird, und tariert geschickt in wendigen Flanken Ausbruchsversuche der Schafe aus. Dies ebenso beim Shed oder Halten einzelner Schafe. Buzz hat wunderschönen Stil, er bewegt sich fließend und bleibt am Punkt. Er hat kein Problem mit der Enge im Stall, treibt die Schafe in größeren Stückzahlen um oder läuft über mehrere Feldkanten, um Schafe einzuholen. Buzz ist mittlerweile 12 Jahre alt und hat seinem Züchter und gleichzeit Besitzer einiges an Nachzucht geschenkt. Buzz war für Flo ein guter Match und ich hoffe, Raff wird dies auch für Swift sein.
Videos von Raff kann ich auf Anfrage gerne persönlich zeigen, da es
auf Social Media keine öffentlich zugänglichen Videos von ihm gibt. Ein öffentliches Video von Flo findet man über einen Facebook-Account hier: Weitere Informationen über den Großvater von Raff, R. Hutchinsons Sweep, findet man auf seiner eigenen Seite, da dieser auch der Vater meines D-Wurfes (bzw. meiner Meg) ist: KLICK |
R a f f s E l
t e r n
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